Grenzgänger im musikalischen Dialog: Orlowskys und Bergmüllers Duo-Album Alter ego
„Bei Orlowsky scheint sich die Klarinette in ein menschliches Wesen zu verwandeln“, lobte das Hamburger Abendblatt das ausdrucksstarke Spiel des weltweit gefeierten Musikers. Nun hat David Orlowsky im Lautenspieler David Bergmüller seinen musikalischen Gegenpart gefunden: Das gemeinsame Album tauften die beiden Alter ego, was übersetzt so viel heißt wie ‚zweites Ich‘ oder ‚ergänzende Persönlichkeit‘.
Beide Musiker sind Grenzgänger, die musikalische Schranken nicht gelten lassen. Bereits die Kombination von Laute und Klarinette ist bis dato einzigartig, Musik für ein Duo in dieser Konstellation existiert nicht. Also komponierten David Orlowsky und David Bergmüller für die Einspielung von Alter ego selbst oder arrangierten Werke der Alten Musik für ihre beiden Instrumente neu. Bei Liedern wie John Dowlands „Flow My Tears“ oder Henry Purcells „Didoʼs Lament“ übernimmt dann die Klarinette den Gesangspart. Stilistisch ungebunden fließen dabei musikalische Anklänge, zum Beispiel an Klezmer, in die Lautenmelodien.
David Orlowsky machte sich bereits mit seinem vielfach ausgezeichneten Trio weltweit einen Namen für die Verschmelzung von Klassik und Klezmer. Nachdem sich das David Orlowsky Trio 2019 nach gut zwei Jahrzehnten auflöste, bedeutet das Duo mit David Bergmüller für den Klarinettisten nun einen musikalischen Neuanfang auf (bisher) unerforschtem Terrain.
Arrangements und Werke von David Orlowsky und David Bergmüller wie “Eileen” ▪ “Zeitentfaltung“ ▪ Henry Purcell: „Didoʼs Lament“ ▪ Thomas Preston: „La Mi Re“ ▪ John Dowland: „Flow My Tears“
David Orlowsky, Klarinette
David Bergmüller, Laute