„Er war einer der elegantesten Dirigenten, denen ich je begegnet bin, souverän, mit großer Autorität und geradezu hypnotischer Ausstrahlung.“
André Cluytens, dessen Todestag am 3. Juni 50 Jahre zurückliegt, und an den sich hier die Sopranistin Anja Silja erinnert, hinterließ ei
„Er war einer der elegantesten Dirigenten, denen ich je begegnet bin, souverän, mit großer Autorität und geradezu hypnotischer Ausstrahlung.“
André Cluytens, dessen Todestag am 3. Juni 50 Jahre zurückliegt, und an den sich hier die Sopranistin Anja Silja erinnert, hinterließ ein gewaltiges diskografisches Vermächtnis. In einer opulenten Box mit 64 CDs erscheinen nun seine Orchester- und Konzerteinspielungen, darunter etliche Erstveröffentlichungen und CD-Premieren.
Zunächst war der 1905 in Belgien geborene Cluytens als Chef verschiedener Opernhäuser in Frankreich aktiv. 1955 stand er als erster Franzose am Pult der Bayreuther Festspiele. Es folgte der internationale Durchbruch mit weltweiten Konzertreisen. Diese Phase währte wegen Cluytens‘ allzu frühem Tod nur 12 Jahre. Seine Diskografie bei der französischen EMI umfasst Herausragendes: So etwa die erste Gesamtaufnahme der Beethoven-Sinfonien mit den Berliner Philharmonikern, bei der er zwischen 1957 und 1960 Herbert von Karajan zuvorkam. Wie seine Karriere steckt auch die Box zu Cluytens‘ 50. Todestag französische und deutsche Schwerpunkte ab, reicht dabei bis ins russische und italienische Repertoire, spannt einen Bogen vom Barock bis zur Moderne. Cluytens war persönlich mit Ravel und Schostakowitsch bekannt, mit dem er auch dessen Klavierkonzerte aufnahm. Besonders spektakulär: die Erstveröffentlichung von Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 mit Emil Gilels.