Interpretatorisches Glanzlicht am Bach-Himmel:
Nikolaus Harnoncourts Matthäus-Passion von 2001
Rund 30 Jahre sollten vergehen, bis Nikolaus Harnoncourt zusammen mit seinem Concentus Musicus Wien zum zweiten Mal die Matthäus Passion für das Label Teldec aufnahm: Die 2001 erschienene Produktion war ein Bestseller und wurde 2002 mit einem Grammy in der Kategorie „Beste Chordarbietung“ ausgezeichnet. Jetzt erscheint die überragend besetzte Aufnahme mit dem ausdrucksstarken Gemälde „Agnus Dei“ des spanischen Malers Francisco de Zurbaráns als Covermotiv in einer Neu-Auflage.
Das FonoForum befand in der Ausgabe 06/01: „Die herrliche Besetzung steht stellvertretend für Harnoncourts interpretatorisches Konzept: Kulinarik ist das höchste Gebot, der einstige Asket hat keine Angst mehr vor schönen Tönen. Harnoncourts Tempi sind dabei noch zügiger geworden, das Spiel des Concentus musicus zupackender und virtuoser, die Artikulation vitaler. Selbst die Choräle wirken emotional hoch aufgeladen.“ Aufgenommen wurde die Einspielung in der Jesuitenkirche in Wien, deren prächtige Akustik dem Werk und der meisterhaften Interpretation einen angemessenen Rahmen verleiht