2016 war das Jahr eines ganz besonderen Erfolges für Starsopranistin Diana Damrau: An der Seite von Matthew Polenzani, Mariusz Kwiecień und Nicolas Testé sang sie an der New Yorker Metropolitan Opera die Rolle der Leila in George Bizets Perlenfischern. Das Ereignis wurde nicht nur in Manhattan gefei
2016 war das Jahr eines ganz besonderen Erfolges für Starsopranistin Diana Damrau: An der Seite von Matthew Polenzani, Mariusz Kwiecień und Nicolas Testé sang sie an der New Yorker Metropolitan Opera die Rolle der Leila in George Bizets Perlenfischern. Das Ereignis wurde nicht nur in Manhattan gefeiert, sondern dank der Übertragungen überall auf der Welt. Nun erscheint der Mitschnitt auf DVD – als mitreißendes Opernevent, das dank der Gesamtleitung von Gianandrea Noseda nicht nur musikalisch, sondern mit der Inszenierung von Poppy Woolcock auch in Sachen Regie neue Maßstäbe setzt.
Bizet schuf hier gut zehn Jahre vor seiner Carmen eine der berühmtesten Opern des Exotismus – mit dem fernem Schauplatz Sri Lanka. Penny Woolcock zog die Verbindung zu einer der größten Naturkatastrophen der Neuzeit: Schon in der Ouvertüre deuten Einspielvideos und eine unter der Meeresoberfläche angesiedelte Szenerie mit akrobatischen „schwimmenden“ Gestalten die Verbindung zum Tsunami von 2004 an. So zeigt sich das Drama der Perlenfischer vor der Kulisse einer dem Menschen überlegenen Natur, die hier die dramatischen Wendungen einer Tragödie spiegelt: Leila steht zwischen den Freunden Nadir und Zurga, die sie beide lieben. Am Ende wird Zurga der Unterlegene sein – obwohl die beiden nach einer früheren Erfahrung schworen, niemals dieselbe Frau zu lieben. Der Schwur am Beginn der Oper, auch bekannt als „Freundschaftsduett“, ist einer der absoluten Hits des Opernrepertoires.