Auf dem Jakobsweges pilgern, mit Gregorianik innere Ruhe finden: Was heute Menschen in aller Welt den Weg zu einer neuen Spiritualität weist, gehört zu den ältesten Traditionen des Abendlandes. Als vor über zwanzig Jahren die Mönche des spanischen Klosters Santo Domingo de Silos mit ihren Ge
Auf dem Jakobsweges pilgern, mit Gregorianik innere Ruhe finden: Was heute Menschen in aller Welt den Weg zu einer neuen Spiritualität weist, gehört zu den ältesten Traditionen des Abendlandes. Als vor über zwanzig Jahren die Mönche des spanischen Klosters Santo Domingo de Silos mit ihren Gesängen die Charts eroberten, verblüffte das viele. Heute, wo Meditationen im Kloster oder die Wanderschaft nach Santiago de Compostela Millionen fasziniert (so Hape Kerkelings Bestseller Ich bin dann mal weg), zeigt sich: Das Ereignis war Vorbote eines neuen Zeitalters der spirituellen Selbsterfahrung. Viele der Melodien aus Silos gehören zum Repertoire der Jakobspilger – sie sind der Klang dieses weiten Weges quer durch Europa.
Gerade 2016 hat El Camino de Santiago, der Jakobsweg, eine besondere Bedeutung: Papst Franziskus erhob es zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das jeden, der einmal von der Pilgerschaft auf dem Jakobsweg geträumt hat, zur Verwirklichung dieses Traumes mahnt. So finden auch die Gregorianischen Gesänge aus Spanien ihre Bestimmung. Die ersten Produktionen dieser vom Getriebe der modernen Zeiten so weit entfernten Musik sollten nur ein Tondokument für die Ausdruckskraft des Mönchsgesanges sein. Doch 1994 erreichten sie plötzlich die internationalen Charts, machten Pop-Größen wie Madonna oder Michael Jackson Konkurrenz. Seitdem genießen die Mönche von Silos, die die Mauern ihres Klosters übrigens nie verlassen, Kultstatus. Ihre Aufnahmen wurden mittlerweile optimal remastered und gehören zu den erfolgreichsten Klassik-Einspielungen überhaupt.