Klavierpoesie: Fantaisie - Das neue Schubert-Album von David Fray
Er ist ein Pianist, der etwas zu erzählen hat, der den Zuhörer jede einzelne Note auch noch so bekannter Werke nachfühlen lässt. Er ist ein Künstler der melodischen Fülle, der auch auf dem Klavier orchestrale Tiefe zu erzeuge
Klavierpoesie: Fantaisie - Das neue Schubert-Album von David Fray
Er ist ein Pianist, der etwas zu erzählen hat, der den Zuhörer jede einzelne Note auch noch so bekannter Werke nachfühlen lässt. Er ist ein Künstler der melodischen Fülle, der auch auf dem Klavier orchestrale Tiefe zu erzeugen vermag. 2009 sorgte der Pianist David Fray für Aufsehen mit seinem ersten Schubert-Album, an das er jetzt anknüpft – mit Fantaisie, das sich Spätwerken des Frühromantikers widmet.
Was Schubert in den Jahren vor seinem frühen Tod dem Klavier anvertraute, gehört zu den visionärsten Klavierwerken seiner Zeit – höchstens noch vergleichbar mit den allerletzten Sonaten Beethovens. Mit der Sonate G-Dur (Fantasie), dem Allegro mit dem Beinamen Lebensstürme und der Fantasie f-Moll öffnete Schubert die Tür zu den großen bekenntnishaften Ausdruckswerken der Romantik, die jenseits der gängigen Gattungsnormen stehen. Hinter dem Stück mit dem Namen Ungarische Melodie scheint sich eine harmlose Gelegenheitskomposition zu verbergen, zu der Schubert ein Sommeraufenthalt im Schloss des Fürsten Esterhazy inspirierte. Und doch geriet es zu einem der schönsten Beispiele eindringlich-meditativer Klavierpoesie. Seit Jahren begeistert David Fray mit seiner Art, hinter die Oberfläche solcher Werke zu schauen ... Was ihm mit erfolgreichen Aufnahmen großer Klaviermusik von Bach, Boulez, Mozart und nun Schubert gelang, hat ihn am Pariser Konservatorium sein Mentor und Lehrer Jacques Rouvier gelehrt, mit dem David Fray als Duopartner die vierhändigen Werke dieses Programms spielt.