Schon als sie sieben war, prophezeite man der südkoreanischen Geigerin Min Kym eine Weltkarriere. Untrennbar verbunden mit ihrer Laufbahn war ihre Stradivari. Und umso größer war der Schock, als ihr das Instrument 2010 mitten in London gestohlen wurde. Drei Jahre lang, bis die Geige wieder auftaucht
Schon als sie sieben war, prophezeite man der südkoreanischen Geigerin Min Kym eine Weltkarriere. Untrennbar verbunden mit ihrer Laufbahn war ihre Stradivari. Und umso größer war der Schock, als ihr das Instrument 2010 mitten in London gestohlen wurde. Drei Jahre lang, bis die Geige wieder auftauchte, blieb die Künstlerin der Musik fern. Über das Ereignis hat sie ein Buch geschrieben: Gone. A Girl, a Violin, a Life Unstrung. Und passend dazu erscheint ihr Album mit Aufnahmen, die vor dem großen Verlust entstanden – mit Kammermusik- wie Konzertaufnahmen von Paganini und Elgar bis Brahms und Prokofieff.
Es ist die Geschichte eines Traumas, die Geschichte der Beziehung eines Künstlers zu seinem Instrument. Was macht ein solcher Verlust mit einem Menschen, der sein ganzes Leben der Musik gewidmet hat, und für den eine der wertvollsten Geigen der Welt zum untrennbaren Partner wurde? Natürlich beschäftigte die Story die Medien, doch im Buch kommt die Geigerin nun erstmals selbst zu Wort - und zeigt in ihrem Album die tiefe Verbundenheit mit ihrer Stradivari von 1696. Die Aufnahmen dokumentieren, was große Mentoren an Min Kym bewunderten – so etwa Georg Solti, der sie für ihr „Talent, ihre frühe Reife und ihre Meisterschaft“ feierte. Min Kym war die Jüngste an der Londoner Purcell School of Music, die jüngste Stiftungsstudentin des Royal College. Sie strich Preise ein und hatte sich bis zu jenem Tag im Jahre 2010 gerade an die Weltspitze gespielt…