Dass die erste bedeutende Oper der Musikgeschichte von einem der legendärsten Musiker der antiken Mythologie handelt, ist sicher kein Zufall: In seinem Orfeo gab Claudio Monteverdi diesem großen Sänger eine Stimme, deren Klang sogar wilde Tiere be-sänftigen und Steine zum Weinen bringen konnte. Zum
Dass die erste bedeutende Oper der Musikgeschichte von einem der legendärsten Musiker der antiken Mythologie handelt, ist sicher kein Zufall: In seinem Orfeo gab Claudio Monteverdi diesem großen Sänger eine Stimme, deren Klang sogar wilde Tiere be-sänftigen und Steine zum Weinen bringen konnte. Zum 450. Geburtstag des frühbarocken Genies im Mai 2017 stellt sich der Star-Countertenor Philippe Jaroussky der Herausforderung, wie Orpheus selbst zu singen – mit einem Album, das die Orfeo-Legenden der Monteverdi-Zeit beleuchtet.
Zusammen mit dem renommierten Ensemle I Barocchisti unter Diego Fasolis und der Sopranistin Emőke Baráth hat Jaroussky ein Album zusammengestellt, das nicht einfach nur Monteverdis berühmte Oper präsentiert. „Es war mein Traum, auch das Umfeld dieser Oper zum Klingen zu bringen“, sagt er und verweist damit auf die Entdeckungen dieses Albums: Die Komponisten Luigi Rossi (1597-1653) und Antonio Sartorio (1630-1681) setzten ihre eigenen Akzente in der tragischen Geschichte des antiken Sängers, der seine Geliebte Eurydike durch einen Schlangenbiss verliert, die Götter mit seinem Gesang die Erlaubnis abringt, sie aus der Unterwelt zurückzuholen und dann doch scheitert. „Während Monteverdi Orpheus‘ verzweifelte Suche inszeniert“, erklärt Jaroussky, „schildern seine jüngeren Kollegen die Dramatik von Eurydikes Tod.“ Monteverdis Arie Possente spirto erscheint übrigens hier zum ersten Mal in einer Countertenor-Aufnahme.