Slawische Seele und nordische Farben: Vilde Frang spielt Tschaikowsky und Nielsen
„Frangs zartblühender Ton und ihr elegantes Legato vermitteln eine intime Sinnlichkeit, vor allem aber verblüfft ihre Reaktionsintelligenz, ihre Fähigkeit zum 'Umschalten' notfalls in der Phrase ...“ Wer das Glück
Slawische Seele und nordische Farben: Vilde Frang spielt Tschaikowsky und Nielsen
„Frangs zartblühender Ton und ihr elegantes Legato vermitteln eine intime Sinnlichkeit, vor allem aber verblüfft ihre Reaktionsintelligenz, ihre Fähigkeit zum 'Umschalten' notfalls in der Phrase ...“ Wer das Glück hat, die junge norwegische Geigerin Vilde Frang live zu erleben, kommt schnell ins Schwärmen – wie der hier zitierte Kritiker der Süddeutschen, der die Künstlerin, die als Shooting Star gilt, mit Bartók erlebte. Auch die Diskografie der Geigerin ist für Superlative gut, erscheint doch bereits ihr drittes Album. Auf dem Programm: Die Violinkonzerte von Tschaikowsky und Nielsen, begleitet vom Danish Radio Symphony Orchestra unter Eivind Gullberg Jensen – einem besonders für Nielsen prädestinierten Klangkörper. Die Brücke zwischen hoch emotionaler Spätromantik und entfesselter Frühmoderne ist Vilde Frangs Welt. Tschaikowskys von slawischer Seele geprägtes Konzert zählt zu den Schlachtrössern des 19. Jahrhunderts, ist Pflicht-Repertoire für jeden international renommierten Solisten. Doch Nielsens weit seltener gespieltes Konzert von 1911 weist auf individuellere Weise den Weg ins Herz der 25-jährigen Geigerin. Der dänische Komponist schrieb es in Vilde Frangs norwegischer Heimat auf den geistigen Spuren von Edvard Grieg. Hier findet Vilde Frang das herb-raue Kolorit, das für diese Musik so typisch ist. Als sie jüngst in Köln das ebenfalls nordische Sibelius-Konzert spielte, erkannte der Kölner Stadt-Anzeiger in ihr „eine technisch frappieren-de Solistin des beseelten schimmernden Tons und der blühenden Kantilene“. Diese Eigenschaften zeichnen auch ihre neue große Konzertaufnahme aus.