Kammermusik und Cabaret, Sonaten und Chansons: Kaum ein anderer Komponist hat es so zwanglos verstanden, diese Gegensätze von Frivolität und Ernsthaftigkeit in seinem Werk zu vereinen, wie Francis Poulenc. Als einer der erfolgreichsten Tonschöpfer des 20. Jahrhunderts scherte er sich nicht um atonal
Kammermusik und Cabaret, Sonaten und Chansons: Kaum ein anderer Komponist hat es so zwanglos verstanden, diese Gegensätze von Frivolität und Ernsthaftigkeit in seinem Werk zu vereinen, wie Francis Poulenc. Als einer der erfolgreichsten Tonschöpfer des 20. Jahrhunderts scherte er sich nicht um atonale Experimente, sondern erfand die klassische Leichtigkeit der Tonkunst auf seine Weise neu. Sein einziger Klavierschüler gehört heute zu seinen gefeiertsten Interpreten: Gabriel Tacchino, der jetzt mit einem schillernden Poulenc-Album geehrt wird - Piano Melodies.
Kein anderer kennt sich also so gut in dem Œuvre des Franzosen aus, der mit so großer Meisterschaft dem bierernsten Klassik-Betrieb ganz gerne eine Nase drehte und frivol die Zunge rausstreckte. So finden sich auf dem Album auch viele Querverweise auf die lebenslustige französische Musikkultur der Zeit – etwa in einer Improvisation, die Poulenc der Chanson-Diva Edith Piaf widmete. Die von Genialität und großem stilistischen Einfühlungsvermögen geprägte Meisterschaft zeigt sich auch im Walzer Hommage à Schubert oder einer Novelette über ein Thema aus de Fallas Liebeszauber.