Als eine der unkonventionellsten Klassik-Künstlerinnen gehört Hélène Grimaud zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des Musiklebens. Nicht nur ihre Partituren, sondern auch die Menschenrechte sowie der Tier- und Umweltschutz liegen ihr am Herzen. Vielleicht geben ihr diese Themen die Kraft für
Als eine der unkonventionellsten Klassik-Künstlerinnen gehört Hélène Grimaud zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des Musiklebens. Nicht nur ihre Partituren, sondern auch die Menschenrechte sowie der Tier- und Umweltschutz liegen ihr am Herzen. Vielleicht geben ihr diese Themen die Kraft für ihre Musik – oder umgekehrt die Musik ihr den Mut für den politischen Einsatz. „Die Musik war es, die mein Leben änderte – sie gab mir ein Gefühl von Zweck, Ziel und Richtung“, sagt sie und fügt hinzu: „Sie rettete mich.“ Diese Unbedingtheit, diese Lebensnotwendigkeit prägte auch die Aufnahmen, die Hélène Grimaud zwischen 1995 und 2000 für die Labels Erato und Teldec produziert hat – und von denen einige das Doppelalbum Hélène Grimaud – The Romantic Piano vereint.
Rachmaninoff, Brahms, Schumann, Beethoven: Es ist tatsächlich die engere Epoche der Romantik, mit der Grimaud konzertant und solistisch ihr unvergleichliches Potenzial entfaltet hat. Aber auch den Entwicklungen in die Frühmoderne folgt der thematische Faden dieses Albums – so etwa mit George Gershwins Klavierkonzert, in dem sich der Jazz sozusagen auf die romantischen Traditionen eines Rachmaninoff legt, oder Ravels G-Dur-Konzert, das ebenfalls die Grenzen des 19. Jahrhunderts aufbricht, freilich aus europäischer Perspektive. Mit Sätzen aus dem vierten Beethoven- und dem ersten Brahms-Konzert sind zwei berühmte Livemitschnitte dabei (New York Philharmonic unter Kurt Masur und die Staatskapelle Berlin unter Kurt Sanderling), mit Richard Strauss‘ Burleske, die Hélène Grimaud unter David Zinman aufgenommen hat, widmet sie sich einer konzertanten Rarität.