Größte Momente französischer Opernheldinnen: Das Projekt Tragédiennes von Véronique Gens als Box
Verzweiflung, Aufbegehren gegen das Schicksal, Wahnsinn, Tod und Hysterie – und das alles in einem einzigartigen Parcours durch mehrere Jahrhunderte französischer Musikgeschichte. Das Projekt
Größte Momente französischer Opernheldinnen: Das Projekt Tragédiennes von Véronique Gens als Box
Verzweiflung, Aufbegehren gegen das Schicksal, Wahnsinn, Tod und Hysterie – und das alles in einem einzigartigen Parcours durch mehrere Jahrhunderte französischer Musikgeschichte. Das Projekt Tragédiennes beschäftigte die Top-Primadonna Véronique Gens viele Jahre. Das Ergebnis waren drei Alben, die zwischen 2005 und 2011 erschienen und neben der Interpretation der Nuits d’ Été die erfolgreichsten Beiträge von Gens‘ Diskografie darstellen. Wie in einem Brennglas hat die Sängerin hier die gewaltigsten Momente französischer Opernheldinnen in ihren dramatischsten Szenen und Arien eingefangen – von der Titelheldin aus Lullys Armide bis zur großen Szene der Catherine d‘ Aragon aus Saint-Saëns‘ Henry VIII. Nun erscheinen die drei Alben als 3er-Box. Die an Opernentdeckungen äußerst reiche Reise beginnt bei den großen Vertretern der französischen Barockoper – bei Lully, Rameau, Campra und Leclair. Im Reich des Sonnenkönigs legte man anders als in Italien besonders viel Wert auf theatralische Ausdruckskraft, auf Heldinnen aus Fleisch und Blut – auch wenn diese oft aus der antiken Mythologie stammten. Über die großen klassischen, an der Seine wirkenden Meister wie Christoph Willibald Gluck, André Gretry oder Luigi Cherubini spannt sich dann der Bogen bis zur monumentalen Romantik eines Massenet, Meyerbeer, Berlioz oder Verdi, der ja ebenfalls dem französischen Publikum sehr verpflichtet war. Selten hat eine Sopranistin eine solche Vielfalt bewiesen wie Véronique Gens in diesen umfangreichen Kapiteln französischer Musik. Nicht nur dank der Solistin wurde das Projekt mit internationalem Lob bedacht: In allen drei Alben begleitet Véronique Gens das renommierte Originalklang-Orchester Les Talens Lyriques unter der Leitung von Christophe Rousset, das hier ebenfalls eine immense Wandelbarkeit beweist und den roten Faden der gerade in Frankreich so bedeutenden Kunst der Orchestrierung in ihrer langen Entwicklung beleuchtet.