Der Liedermacher und das Barock-Orchester: Weihnachten mit Herman van Veen & Ton Koopman
Wenn größte Kontraste aufeinandertreffen, entstehen auch die größten kreativen Funken: der Niederländer Herman van Veen ist berühmt als Liedermacher (Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl), Clown, Dichter und Erfinder der Comic-Ente Alfred Jodocus Kwak. Sein Landsmann Ton Koopman dagegen gilt als Alte-Musik-Pionier der ernsten Muse – als großer Bach-Interpret und Wiederentdecker barocker Partituren. Beide trafen sich schon vor 25 Jahren zu einem außergewöhnlichen Weihnachtsprojekt, das nun als Wiederveröffentlichung eine zweite Premiere feiert. Das Album ist einer der originellsten Meilensteine in der Diskografie von Ton Koopman, der am 2. Oktober seinen 75. Geburtstag feiert.
Lasst uns froh und munter sein, Kommet ihr Hirten, Es ist ein Ros entsprungen, Oh Jesulein zart oder Stille Nacht: Herman van Veen, nach wie vor einer der erfolgreichsten Liedermacher gerade bei deutschen Fans, zeigt sich auch mit diesem Repertoire als einfühlsamer Geschichtenerzähler, der die berühmten Weihnachtsliedern so interpretiert, als wären sie seiner eigenen Feder entsprungen. Aber nicht nur die manchmal fröhlichen, manchmal besinnlichen Interpretationen im unverwechselbaren van-Veen-Stil machen diese Produktion zu einem legendären Juwel der Schallplattengeschichte. Es sind auch die raffinierten Arrangements mit Streichern, Flöten, Oboe, Laute und Orgel, die auf den Pulten von Ton Koopmans Amsterdam Baroque Orchestra liegen und die Herman van Veens Stimme und den Avro Kinderchor mit neobarockem Flair umgeben. Alte Musik – einmal ganz anders!