Der „Bach“ des Sonnenkönigs: François Couperin auf 16 CDs zum 350. Geburtstag
Er stammte aus einer berühmten Musikerfamilie, prägte eine ganze Epoche der Musikgeschichte, verband die nationalen Stile seiner Zeit, wurde erst Generationen nach seinem Tod wiederentdeckt und gilt in seiner Heimat sei
Der „Bach“ des Sonnenkönigs: François Couperin auf 16 CDs zum 350. Geburtstag
Er stammte aus einer berühmten Musikerfamilie, prägte eine ganze Epoche der Musikgeschichte, verband die nationalen Stile seiner Zeit, wurde erst Generationen nach seinem Tod wiederentdeckt und gilt in seiner Heimat seit über 100 Jahren als klingendes nationales Denkmal. Wer hier an Johann Sebastian Bach denkt, liegt diesmal falsch: All das trifft auch auf dessen Zeitgenossen François Couperin zu, der am 10. November seinen 350. Geburtstag feiern würde. Die Edition zu diesem Anlass verbindet eine umfassende, hochkarätige Werkschau dieses Großmeisters mit einer Extraabteilung, die historische Aufnahmen enthält. Etliche der remasterten Aufnahmen sind CD-Premieren – etwa die kompletten Werke für Cembalo in der Einspielung von Laurence Boulay.
Damit man ihn nicht mit anderen Sprösslingen seiner Sippe verwechselte, nannte man François Couperin „Le Grand“. Der Glanz seines Wirkens zeigt sich auch in seinen hochkarätigen Dienststellen: Mit 25 Jahren gewann der junge Organist ein Probespiel, das ihn an den Hof von Ludwig XIV. brachte. Er beschränkte sich nicht darauf, in Versailles die Orgel zu spielen, sondern unterrichtete Angehörige höchster Kreise im Cembalospiel, komponierte Musik für Tasten-instrumente, Kirchenwerke und Kammermusik. Couperin war ein Meister der kleinen Formen, seine Stücke sind oft von poetischen Ideen geprägt und tragen zum Teil rätselhafte Titel (Die mysteriösen Barrikaden, Der Aal). Sein Werk inspirierte noch spätere Kollegen wie Ravel und Debussy. Die Geburtstagsedition bietet alle Werkgruppen Couperins – interpretiert von größten Experten der Alten Musik wie William Christie, Frans Brüggen, Gustav Leonhardt, Christophe Rousset oder John Eliot Gardiner. Die historischen Aufnahmen dokumentieren Couperin-Interpretationen unter anderem von Georges Cziffra, Lynn Harrell oder Dietrich Fischer-Dieskau.