Er war der größte Violinvirtuose seiner Zeit, brillierte mit Bach, Mozart, Beethoven, Brahms, Tschaikowksy und vielen anderen Klassikern. Doch dem großen Geiger, Pädagogen und Weltbürger Yehudi Menuhin ging es bei weitem nicht nur darum, die großen Meister der Vergangenheit neu zu interpretieren. Fü
Er war der größte Violinvirtuose seiner Zeit, brillierte mit Bach, Mozart, Beethoven, Brahms, Tschaikowksy und vielen anderen Klassikern. Doch dem großen Geiger, Pädagogen und Weltbürger Yehudi Menuhin ging es bei weitem nicht nur darum, die großen Meister der Vergangenheit neu zu interpretieren. Für ihn war Musik Klang gewordene mitmenschliche Verständigung. Und so sorgte der klassische Virtuose 1967 für eine Sensation, als er den indischen Sitar-Meister Ravi Shankar traf, mit ihm improvisierte und das heute legendäre Album West meets East aufnahm. Anlässlich von Menuhins 100. Geburtstag am 22. April erscheint es jetzt auf Vinyl.
Niemand sprach von „Weltmusik“, und das Wort „Crossover“ gab es noch gar nicht, als die beiden Musiker - jeder einer der größten seines Fachs – zusammentrafen. 1966 hatten beide beim Festival in Bath gespielt. Yehudi Menuhin hatte sich dafür auf eine innere Reise begeben, hatte sich die Regeln und Möglichkeiten der indischen Ragas angeeignet. Nach den ausgedehnten Improvisationen äußerte der mit westlichen Partituren in fixierter Notenschrift aufgewachsene Menuhin: „Ich erklärte, ich hätte es einmal fertiggebracht, aber es würde mir nicht wieder gelingen.“ (Autobiografie Unvollendete Reise). Menuhin sollte sich irren: Das Album wurde eines der legendärsten der Schallplattengeschichte, mit Preisen überhäuft. In der Kategorie Kammermusik gewann das Album als erste Veröffentlichung indischasiatischer Musik einen Grammy.
Auf Seite B ist die Violinsonate Nr. 3 von Menuhins Lehrer George Enescu zu hören, mit Menuhins Schwester Hephzibah am Klavier