„Er ist ein Geschichtenerzähler und Sänger-Schauspieler par excellence, mit einer immensen Bandbreite emotionaler Ausdruckskraft“, so der britische Evening Standard. Ian Bostridge begann seine Sänger-Karriere erst 1991; vorher studierte er Geschichte und Philosophie in Cambridge und Oxford, wo er 1990 über Hexerei promovierte.
1993 gab Ian Bostridge sein Debüt und 1995 sein erstes Solorecital in der Wigmore Hall. Als Konzertsänger tritt Bostridge bei den internationalen Festivals sowie in allen großen Konzertsälen der Welt auf, u.a. mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra, Boston Symphony Orchestra, London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Rotterdam Philharmonic Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, dem New York Philharmonic sowie dem Los Angeles Philharmonic - unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Seiji Ozawa, Riccardo Muti, Daniel Barenboim, Daniel Harding, James Levine und Sir Antonio Pappano.
Sein Opern-Debüt gab Bostridge 1994 als Lysander in Brittens „A Midsummer Night's Dream“ beim Edinburgh Festival. 1995 debütierte er an Covent Garden als Narraboth in „Salome“, 1996 als Tamino in Mozarts „Zauberflöte“ an der English National Opera und 1997 als Quint in Brittens „The Turn of the Screw“, wiederum an Covent Garden.
Für seine Aufnahmen erhielt Ian Bostridge bereits zahlreiche Preise: unter anderem jeweils einen Gramophone Award 1998 (Schumann-Lieder), 2003 („The Turn of the Screw“) und 2010 („The Tempest“ von Thomas Adès), einen Grammy für Brittens „Billy Budd“ in 2010 sowie einen Choc de l’Année du Monde de la Musique, einen britischen Time Out Classical Music Award, einen Critics‘ Choice Classical Brit Award sowie einen französischen Diapason d’Or. Ian Bostridge erhielt mittlerweile schon 13 Grammy Nominierungen sowie insgesamt 6 ECHO Klassik-Preise, unter anderem 2013 für Brittens „The Rape of Lucretia“ und 2014 für die „Britten-Songs“ mit Antonio Pappano am Klavier.
In Deutschland wird Ian Bostridge besonders für seine Schumann- und Schubert-Liedeinspielungen geschätzt. 2004 erschien Schuberts „Winterreise“ mit dem Pianisten Leif Ove Andsnes – laut The Times „eine der bedeutendsten Musikpartnerschaften der Gegenwart“. Zusammen mit der Pianistin Mitsuko Uchida nahm Bostridge 2005 Schuberts „Die schöne Müllerin“ auf und in 2009 dessen „Schwanengesang“ mit Antonio Pappano am Klavier. Mit seinem „Winterreise“-Programm ging Ian Bostridge im Herbst 2014 zusammen mit Thomas Adès am Klavier auf Recital-Tour durch Europa. Parallel dazu veröffentlichte er im Januar 2015 sein neues Buch „Schubert’s Winter Journey: Anatomy of an Obsession“, das im Herbst 2015 auf Deutsch erscheint.
2016 wird eine weitere Einspielung mit Antonio Pappano veröffentlicht: „Shakespeare Songs“.
Ian Bostridge lebt mit seiner Frau, der Autorin und Literaturkritikerin Lucasta Miller, und ihren beiden Kindern in London.
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