Der deutsche Dirigent Otto Klemperer (1885-1973) wurde in Breslau (heute Wroclaw, Polen) geboren. Er studierte am Frankfurter Konservatorium, dann am Berliner Klindworth-Scharwenka-Konservatorium, wo er bei Pfitzner Kompositions- und Dirigierunterricht nahm. 1906 debütierte er in Berlin mit Orpheus in der Unterwelt von Offenbach. Auf Empfehlung Gustav Mahlers wurde er Chorleiter und dann Dirigent am Deutschen Theater in Prag (1907-10); zwischen 1910 und 1917 arbeitete er an den Opernhäusern von Hamburg, Bremen und Straßburg; er war Musikdirektor in Köln (1917-24), Wiesbaden (1924-27) und an der Berliner Kroll-Oper (1927-31), verließ aber 1933 Nazi-Deutschland und ließ sich schließlich in den USA nieder, wo er Dirigent des Los Angeles Philharmonic wurde (1933-39).
Nach einer Gehirntumor-Operation 1939 geriet seine Karriere ins Stocken, bis er Direktor der Ungarischen Staatsoper wurde (1947-50). In den 1950er und 60er Jahren erlangte er großen Erfolg, vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra in London und seine Aufnahmen für EMI Classics. Im Jahr 1959 wurde er zum "Chefdirigenten auf Lebenszeit" des Philharmonia Londons Orchestras ernannt. Sein letztes Konzert fand im September 1971 statt.