Die Kunst des Komponisten, Multiinstrumentalisten und Produzenten Carlos Cipa lebt von der Freiheit der Zwischenräume. Klar in den Strukturen und fein in den Details, rücken in Cipas Soundarchitekturen kleine, zarte Schauplätze zusammen, die dynamische, fast filmisch-große Nachwirkungen schaffen. Da trifft es sich gut, dass der Münchner zu den vielbeschäftigten Klangkünstlern des Landes zählt. Seine Musik findet auf Tonträgern, auf der Bühne, in Film, Tanz und Theater statt. Mit sechs Jahren begann er das Klavierstudium. Als es ihm zu vorhersehbar wurde, lernte er das Schlagzeugspielen. Sein Kompositionsstudium brach er nach drei Jahren ab und umging dessen Konventionen zusätzlich mit seiner Hingabe zu Ambient und elektronischer Musik. Zur Klassik zieht es ihm zwar immer wieder zurück. Aber richtig wohl fühlt er sich vor allem in den Übergängen, die der Musik jenseits gängiger Kategorien Platz zur Entfaltung bieten. „Cipa sitzt zwischen den Stühlen, zwischen Komposition und Improvisation, zwischen klassischem Impressionismus und Popbewusstsein, zwischen Melodie und Sounddesign“, befand der „Musikexpress“ über die schöpferische Kraft des 31-Jährigen. Cipa möchte seine Zuhörer wertschätzen, indem er ihnen mit Musik begegnet, deren Wesen zum Entdecken einlädt. Dabei erhebt er keineswegs den Anspruch, dass man sich ihr nur mit musikalischer Bildung nähern kann. Ganz im Gegenteil: Seine Musik streckt die Hand aus, die man ergreifen kann, um mit ihr durch Cipas geschmackvoll und gleichsam anregend gestaltete Klangräume zu schreiten.